Bis Ende 2024 entstehen 38 Mietwohnungen in Holzbauweise im Fürther Quartier Westwinkel. Die Nürnberger ESW-Unternehmensgruppe begann vor dem Jahreswechsel noch das Richtfest. Das Evangelische Siedlungswerk investiert insgesamt 15,5 Mio. Euro für Grundstück, Erschließung und Baunebenkosten. In diesen krisengebeutelten Zeiten Wohnraum zu schaffen, sei keine Selbstverständlichkeit mehr, betonte ESW-Geschäftsführerin Gerda Peter gleich zu Beginn: „Doch als ESW nehmen wir unseren Auftrag sehr ernst.“ Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung lobte das Vorhaben als „Vorzeigeprojekt“. Es setze nicht nur bei der Nachhaltigkeit Maßstäbe, sondern sei auch im Zusammenhang des „gigantischen Projektes Westwinkel“. In Summe entstehen dort insgesamt rund 200 Mietwohnungen, 45 Reihen- und Doppelhäuser, eine Kindertagesstätte und eine Heilpädagogische Tagesstätte. „Es ist eines der größten Projekte in Fürth bisher in diesem Jahrhundert.“ Der Name Holzhygge vereint den skandinavischen Begriff Hygge für Atmosphäre und eine nachhaltige Holzbauweise.
Der Freistaat Bayern unterstützt das Projekt Holzhygge im Rahmen des Holzbauförderprogramms. Das Förderprogramm zielt insbesondere auf den Aspekt des nachwachsenden Baustoffs Holz ab, CO2 zu binden. Insgesamt bindet das in den beiden Gebäuden verbaute Holz rund 1.200 Tonnen CO2 dauerhaft.
DSGN-Zertifikat angestrebt
Bei der Nachhaltigkeit eines Projektes steht nicht nur der ökologische Faktor im Fokus. Das ESW Holzhygge lässt sich nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen zertifizieren und strebt das Zertifikat im Goldstandard an. Beim Nachhaltigen Bauen werden alle Aspekte eines Bauprojektes über den kompletten Lebenszyklus einer Immobilie hinweg betrachtet. Das beginnt von der Produktion der ursprünglichen Baumaterialien bis zum Rückbauprozess. Gleichzeitig bleiben die drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales, im Blick. Das Projekt dient auch als Beispiel, welche Nachhaltigkeitskriterien beim ESW standardmäßig für zukünftige Projekte übernommen werden können.
Beim Projekt Holzhygge sind drei Viertel der Mietwohnungen komplett barrierefrei, die übrigen sind barrierearm. Die Miete pro Quadratmeter liegt bei circa 13 Euro. So entsteht Raum für Integration, Inklusion sowie Interaktion von Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensumständen. Das KfW 55-Gebäude nutzt ein Biogas-Blockheizkraftwerk, begrünte Dächer unterstützen das Mikroklima. Alle tragenden Bauteile sind aus FSC-zertifiziertem Holz.
nue-news.de: ESW 2023 mit neuer Geschäftsführung
Beitragsbild: ESW