Genussvielfalt hat in Nürnberg eine Tradition seit dem 15. Jahrhundert. Damals sorgte der Gewürzhandel der Patrizier für völlig neue Möglichkeiten in den Küchen. Dabei sagt man der protestantischen Kochkunst eher lustfeindliche Gerichte nach. Mittlerweile gibt es in Nürnberg neun Michelin-Restaurants mit Sternen und 15 Hauben von Gault & Millau. Die ausgezeichneten Lokalen stehen für eine bemerkenswerte Dichte an Spitzengastronomie. Für die Chefin der Nürnberger Congress- und Tourismuszentrale (CTZ), Yvonne Coulin, sorgen die „individuellen Konzepte der Küchen für eine Genussvielfalt, die es in dieser Form nur in Nürnberg gibt.“
Für die umtriebige Touristikerin gibt es damit einen weiteren Grund, Nürnberg als Reiseziel auszusuchen. Sie teilt die kulinarische Vielfalt in die Themen „Beschaffung & Herstellung“, „Atmosphäre & Erlebnis“ und „Tradition & Innovation“ ein.
Bei der Herstellung sticht das etz Restaurant von Felix Schneider hervor, der mit zwei Sternen und dem grünen Stern dekoriert ist. Er kultiviert regionale Produkte und teilt seine saisonale Küche in sieben Jahreszeiten ein. Jetzt im Frühjahr arbeitet er viel mit Blüten, Sprossen und Blättern. Zitronen sind bei ihm mittlerweile aussortiert. In seiner Versuchsküche suche er dafür „keinen Ersatz, sondern neue Aromen“.
Der fränkischen Spitzenkoch Alexander Herrmann setzt in seinem Nürnberger Imperial auf „minimalistische Opulenz“. Er verbindet traditionelle fränkische Küche mit innovativen Kochtechniken und bietet auch mal statt Wein- eine Ginbegleitung zum Essen.
Beitragsbild: Die Spitzenköche Alexander Herrmann und Felix Schneider sowie Tourismus-Chefin Yvonne Coulin (v.l.). Foto: Thomas Tjiang