Für Liebhaber von Fleisch ist es eine schlechte Nachricht: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für eine ausgewogene Ernährung 300 Gramm Fleisch pro Woche. Gerade das sogenannte rote Fleisch, also Rind, Schwein oder Lamm – insbesondere in Form von Wurst – erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer auch zu Milch und Milchprodukten sowie Käse und Eiern greift, für den sind eine Portion Fleisch mit ca. 120 Gramm und 1 Portion Wurst mit ca. 30 Gramm pro Woche genug, um mit allen Nährstoffen versorgt zu sein. Aus dieser Sicht ist es ein gutes Zeichen, dass in Bayern die Zahl der Rinder in den letzten zehn Jahren um 16 Prozent auf gut 2,7 Millionen Tiere zurückgegangen ist. Das hat das Bayerische Landesamt für Statistik aus Fürth gezählt.
Im Vergleich zum Vorjahr kommen die Statistiker auf einen um knapp zwei Prozent verringerten Rinderbestand. Ähnlich sinkt auch die Anzahl der Rinderhaltungen auf nunmehr 37.600 Haltungen. Im Zehn-Jahres-Vergleich hat knapp ein Viertel der Rinderhalter aufgegeben. Auch hier setzt sich der Konzentrationsprozess hin zu weniger Betrieben mit mehr Tieren fort. Wie im Vorjahr sind die Milchkühe die größte Gruppe innerhalb des Rinderbestands. Erstmals haben die Statistiker auch die Tiere nach den Kriterien des ökologischen Landbaus erfasst. Demnach wächst in Bayern jedes 10. Rind und jede 10. Milchkuh auf einem Biohof auf.
Sorgen machen sich zahlreiche bayerische Bio-Betriebe bei der sogenannten Weidepflicht im Rahmen der EU Öko-Verordnung. Die sieht vor, dass Wiederkäuer je nach Wetter auf einer Weide grasen müssen. Der Stall braucht also einen mehr oder minder direkten Zugang zur Weide. Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern, LVÖ, schätzt allerdings, dass etwa ein Drittel der bayerischen Bio-Milchbauern noch keine Weidehaltung anbieten kann.
