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Dexter-App entlastet Rummelsberger

Mitarbeiter der Rummelsberger Diakonie dokumentieren Handgriffe auf Diensthandy mit Dexter

Digitale Entlastung mit der KI-basierten Sprachdokumentationssoftware Dexter in 14 stationären Einrichtungen der Altenhilfe der Rummelsberger Diakonie aus Schwarzenbruck. Seit Jahresmitte dokumentieren die Mitarbeiter ihre täglichen Handgriffe per Sprachnotiz auf dem Diensthandy. Beim Wecken, Waschen oder Hilfe beim Toilettengang eines Bewohners sprechen sie ihre Beobachtungen und Pflegemaßnahmen einfach ins Smartphone. Das wandelt dank Künstlicher Intelligenz das Ganze in einen Text um, der kurz überprüft und dann in der jeweiligen Akte der Bewohner gespeichert wird.  

„Was nicht dokumentiert ist, hat auch nicht stattgefunden“, erklärt Pflegedienstleiter Robert Scheurer im Seniorenzentrum Gottfried Seiler in Feucht. Deshalb liege der Zeitaufwand einer Pflegekraft für die Dokumentation bei etwa einem Drittel der Arbeitszeit. „Unsere Dexter-App erleichtert uns diese Bürokratie.“ Er schätzt die Zeitersparnis auf etwa 20 bis 40 Prozent. Das sei für ihn ein positives Beispiel für die vielbeschworene KI in der Pflege. Den gleichen Tenor stimmt Wohnbereichsleiterin Isabella Niedworok an. „Ich bin happy“, sagt sie über diese technische Erleichterung.

Für die Wohnbereichsleiterin sei die Wunddokumentation ihr persönliches Highlight. Etwa bei der Eingangsuntersuchung oder nach einem Sturz lassen sich Wunden oder Verletzungen einfach bei Handyfoto dokumentieren und schnell in den Unterlagen digital sichern. „Außerdem kann ich es einfach an den Hausarzt weiterleiten.“ Das war zuvor deutlich umständlicher. Das Foto musste in mehreren Arbeitsschritten erst an einen PC eingespielt, dann weitergemailt und schließlich korrekt abgelegt werden.

Jetzt drückt jeder Pfleger bei seinem Gang durch die Zimmer oder im Speisesaal einfach auf den entsprechenden Namen des Bewohners. Alle Notizen sind dann gleich individuell im System abgelegt. „Die Erfahrungen sind durchweg positiv“, lautet Scheurers erstes Resümee. Zumal die Pflegeteams ihrer Dokumentationen nicht nur schneller erledigen können, „es steigt auch die Qualität“.

Denn vor der App-Einführung machte jede Pflegekraft zunächst den Rundgang bei sechs bis zehn Bewohnern, bevor man dann im Büro die Daten eingeben könnte. Bei drei PCs für fünf bis sechs Mitarbeiter sei es dann schon mal zu unnötiger Wartezeit gekommen. Außerdem ist die Dokumentation direkt am Bewohnerbett präziser, als am späten Vormittag alles auf einmal in den Computer zu tippen.

Selbst für einen eventuellen Notfall sind die Pflegeteams mit dem umgehängten Smartphone besser gerüstet. So lässt sich nicht nur schneller ein Notarzt rufen, zählt Niedworok weiter auf. Mit ein paar Klicks lasse sich auch sofort die Medikamentenliste aufrufen. Auch eine mögliche Patientenverfügung ist sofort auf dem Display.