Der uninspirierte Konjunkturverlauf setzt auch die Kauflust der Verbraucher unter Druck. Weil Unternehmen auf den Strukturwandel mit Personalabbau reagieren, schmälern trübe Einkommenserwartungen die Konsumlust. In diesem Umfeld fällt die Bilanz der 71. Verbrauchermesse Consumenta vom Nürnberger Veranstalter AFAG durchaus positiv aus. Einerseits zeigten über 1.000 Aussteller an neun Messetagen ihre Produkte und Dienstleistungen – deutlich mehr als im Vorjahr mit rund 900. Andererseits nutzen mehr Besucher die Gelegenheit, sich direkt bei Anbietern zu informiere. Das Spektrum deckte die Themen Bauen und Wohnen, Küche und Haushalt, Mode und Gesundheit sowie Technik, Spiel und Genuss ab. Mit rund 123.000 Besuchern übertraf das Interesse auch den Vorjahreswert.
„Vor allem viele regionale Unternehmen nutzten die Chance, hier die ganze Metropolregion zu treffen“, bilanziert das Geschäftsführer-Duo der AFAG, Henning und Thilo Könicke. „Auf der Consumenta wird regionale Wirtschaftsförderung live gelebt.“ Beliebter Treffpunkt waren die Angebote unter dem Motto „Aus der Region – für die Region“, die erstmals in der Halle 4A platziert gut zur Geltung kamen. Erste Ergebnisse der Besucherbefragung zeigen, dass darüber hinaus die Bereiche Küche und Haushaltstrends sowie die Heimtier Messe die Besuchermagneten der Messe waren.
Ein Highlight für viele Besucher war die Oldtimer- und Youngtimerschau Retro Classics Bavaria, die erstmals statt im Dezember parallel zur Consumenta stattfand. Sie fand in Kombination mit dem Tuning-Event Car & Style statt. Rund 500 Fahrzeuge – von restaurierten Vorkriegsmodellen über elegante Klassiker der 50er bis 80er Jahre bis hin Tuningfahrzeugen waren zu sehen.
Der Verein Europäische Metropolregion Nürnberg kürte auf ihrem Brauereien-Gipfel in einer Messehalle die beliebtesten, heimischen Biere. Gesundheitstrends setzen zwar seit langem dem Bierabsatz kräftig zu. Doch nach wie vor stehen die die rund 300 Brauereien in der Metropolregion für einmalige Vielfalt der Braukultur. Platz eins ging an die Brauerei Schanzenbräu für ihr Nürnberger Rotbier. Den Publikumspreis erhielt Gampertbräu aus Weißenbrunn (Landkreis Kronach) für ihr „Förster Hell“. Kleine Brauereien und Gasthöfe gelten gerade für die Strukturen im ländlichen Raum wichtig für das wirtschaftliche und soziale Leben. Ob das allerdings die geplante Mehrwertsteuerabsenkung als politische Subvention rechtfertigt, ist fraglich. Immerhin wird in Franken und der Oberpfalz nicht nur gebraut und ausgeschenkt, sondern auch Vorarbeit geleistet. Der regionale Gersten- und Hopfenanbau sowie lokale Mälzereien gehören ebenso dazu. Das macht Bier wichtig für die heimische Wertschöpfung. Allein die Herstellung von Malz und Bier generiert einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro.
Beitragsbild: AFAG / Daniel Karmann
